Great review by Munich’s Abendzeitung.

Die mexikanische Sonnenterrasse an der Isar.

Das Restaurant Blitz auf der Museumsinsel hat jetzt am Mittag geöffnet. Hier sitzt man unter Bäumen am Wasser.

 

Bunte Wimpel wehen im Wind, die Bierbänke werden noch gewischt, und die Tische an der Haus-wand sind mit Blumen und Stoffservietten eingedeckt. Die Isar-Terrasse vom Blitz hat seit gestern auch mittags geöffnet. Trotzdem hasten die Menschen mit Dönern und Semmeln am Deut-schen Museum vorbei. Freilich kann man als Reporterin nie-manden am Arm schnappen und sagen: „Da, schau, hinter der Feuerwehreinfahrt geht’s zu einem bebaumten Garten an der Isar mit üppig gefüllten Quinoa-Schalen und Rohrzu-cker im Getränk.“ Sechs junge Flüchtlinge sind im Blitz in Ausbildung: in der Küche, im Service und als Veranstal-tungskaufleute. Jetzt hat San-dra Forster mit ihrem Team eine übersichtliche Mittagskar-te entwickelt und öffnet die Ost-Terrasse um 11 Uhr. Es gibt Tacos aus weichem Tortilla (4,50 Euro) oder Quinoa-Scha-len (8,50 Euro) in je drei ver-schiedenen Gemüsevarianten. Zuerst aber begeistert – neben der Sicht durch die Bäume auf die braun-wilde Isar – das Getränk, das ein Mitarbeiter empfiehlt: Agua wahlweise mit Ananas, Limette oder Gurke und immer mit Rohrzucker (5,50 Euro). Voller, nicht zu süßer, echter Zuckergeschmack und erfri-schend knallige Frucht. Der Taco ist klassisch gefüllt mit Avocado, Tomate und Sour Cream und unelastisch mit Zucchiniblüte. Eine matschige Angelegenheit, bei der die ein-zelnen Komponenten überra-schend gut herauskommen. Dazu eine scharfe, säuerliche Chilisauce, die man nicht mehr braucht, wenn man aus Verse-hen im Tomatensalat auf eine Chili gebissen hat. Den Quinoa-salat bestellen wir mit säuerli-che Palmherzen, quetschen großzügig Limette darüber aus und hoffen, hier in einer Woche am Mittag noch immer einen Platz zu bekommen.

Jasmin Menrad

Lunch auf unserer Terrasse!

Wir haben Mittags geöffnet! Von Dienstag bis Samstag kann man den Sommer jetzt auch schon zwischen 11:00 und 15:00 auf unserer wunderschönen Isarterrasse geniessen. IT’S TACO TIME!

Umweltministerum seviert nur noch vegetarische Kost.

Interessanter Artikel auf Spiegel Online.

Kein Fleisch, kein Fisch: Bei Veranstaltungen des Umweltministeriums gibt es nur noch Vegetarisches. Man wolle glaubwürdig und vorbildlich sein, heißt es.

In einer E-Mail an die Abteilungsleiter, aus der die “Bild”-Zeitung zitiert, heißt es, “Dienstleister/Caterer, die Veranstaltungen des BMUB beliefern, (…) verwenden weder Fisch oder Fischprodukte noch Fleisch oder aus Fleisch hergestellte Produkte”. Zudem sollten nur Produkte aus ökologischem Landbau, “saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen” und bevorzugt “Produkte aus fairem Handel” verwendet werden. Die Essen dürften maximal 33 Euro pro Person kosten, Getränke höchstens sechs Euro pro Person.

Die neuen Regeln gelten seit Ende Januar. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte die Anweisung auf Anfrage des SPIEGEL. Bei den Veranstaltungen des Ministeriums gehe es in der Regel um Umwelt- und Klimaschutz. Da wolle man auch bei der Bewirtung “glaubwürdig und vorbildhaft” sein. Die Kantine des Ministeriums biete neben vegetarischen Speisen nach wie vor Fleisch- und Fischgerichte an.

Kritik kam von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). “Mit mir gibt es keinen Veggie-Day durch die Hintertür”, sagte er der “Bild”-Zeitung, “statt auf Bevormundung und Ideologie setze ich bei Ernährung auf Vielfalt und Wahlfreiheit.” Fleisch und Fisch gehörten auch zu einer ausgewogenen Ernährung mit dazu.

Read the full article online here.

Great interview with our girl Sandra.

Sandra Forster ist eine der innovativsten Gastronominnen in München. Nun eröffnet sie im Deutschen Museum ein Restaurant mit Club. Dort herrscht Fotografieverbot.

Sie ist eine der schillerndsten Figuren der Münchner Gastro-Szene. Und eine der innovativsten: Sandra Forster hat seit Beginn des neuen Jahrtausends nahezu ein Dutzend Läden in Münchens Innenstadt aufgemacht, zum Teil erfolgreich weitergegeben oder als Teil ihres vegetarisch geprägten Imperiums immer wieder erneuert. Nun kommt ein neues, äußerst spannendes Projekt dazu: Das Blitz, ein Restaurant mit Biergarten und Club im Deutschen Museum, dort, wo zu Zeiten des Kongresssaals das Foyer beheimatet war. Eröffnung ist Ende April. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung berichtet Forster über ihre Pläne.

Der Club sei für 900 Leute zugelassen, und “das Restaurant hat 80 Plätze. Dazu kommt ein Biergarten für etwa 200 Leute, wunderschön mit Blick über die Isar”. Das wichtigste Gesetz im Laden ist: Es herrscht Fotografierverbot, Forster möchte ihren Gästen damit “Stress ersparen”. Eröffnungstermin ist der 22. April, der Club macht am 28. April auf.

Sandra Forster startete nach dem Fachabi zwar als Piercing-Fachfrau, wechselte aber bald mit die Bar Hit the Sky an der Baaderstraße ins Gastrofach. Die Frau mit dem leuchtenden Edelmetallzahn rechts hat ein Händchen für ein spezielles Forster-Ambiente in ihren Läden. Sie entwirft zwar selten konkrete Pläne für ihre neuen Locations, aber sie trifft oft den Nerv des ausgehfreudigen Publikums. “Ich denke halt drüber nach: Was braucht die Stadt?”, erklärt Forster ihre Arbeit. Beim Blitz habe sie gedacht: “Natürlich wieder was Vegetarisches. Aber vielleicht eine andere Nationalität.” Sie entschied sich für mexikanische Küche.

Dem immer wieder geäußerten Vorwurf, Vegetarier und erst recht Veganer seien humorlos, gar “Ernährungsterroristen”, hält Forster entgegen: Sie sei keine Missionarin. “Ich habe dazu eine Meinung, mehr aber auch nicht.” Im Übrigen gibt es in den ebenfalls von ihr betriebenen Restaurants Charlie und Roeckl auch Fleisch.

Ihr Geschäft etwa nach Berlin zu verlegen, die Stadt, die im Ruf steht, offener und hipper zu sein, kam für Forster nie in Frage. Dafür sei sie zu heimatverbunden, ihr gefalle das Traditionelle an der Stadt. “Der Wirteeinzug auf der Wiesn, das rührt mich jedes Mal fast zu Tränen.”

Check the full article online here.

A Talk with philosopher Richard David Precht

Richard David Precht zum Thema “Fleisch essen”, Lanz, Oktober 2016.

In seinem neuen Buch beschäftigt sich Precht mit den Rechten von Tieren. Er sagt, was sich im Tierschutz ändern muss und warum unser Fleischkonsum “moralisch äußerst bedenklich” ist.

 

Süddeutsche Zeitung Review

Great review by Süddeutsche Zeitung. Thank you!

 

Die Eröffnung des neuen Clubs auf der Museumsinsel artete in Chaos aus. Nun haben die Macher dazugelernt. Und kochen im gleichnamigen Restaurant gekonnt vegetarisch auf.

Stil hat man oder man hat ihn nicht. Sandra Forster und ihr Team zum Beispiel haben ihn. Im Blitz Restaurant tanzt er in Form von fröhlich bunt gekleideten Día-de-Muertos-Skeletten über die Wand, passend zur südamerikanisch inspirierten, vegan-vegetarischen Küche. Die Gäste, die diese Küche probieren, sitzen auf eklektisch arrangierten roten und taubenblauen Stühlen, und über der Fensterfront zur Isar hin hängen bepflanzte Blumentöpfe.

Nachdem die Club-Eröffnung letztes Wochenende in ein kleines München-Nachtleben-Drama ausartete, weil die Neugierigen von der Museumsinsel bis an die Trambahngleise drängten und nicht mehr hinein kamen, geht es diesen Freitag gediegener los. Dinner und Drinks. Das Restaurant ist eröffnet. Und für später ist vorgesorgt: Draußen sind jetzt Absperrgitter in Schlangenlinien aufgebaut, wie vor einer Gepäckkontrolle am Flughafen. Der Blitz weiß jetzt, wie er einschlagen muss, damit nicht gleich Chaos entsteht und die Polizei anrücken muss.

Der Blick auf die Karte lässt erstmal schlucken. Wo zahlt man schon 23 Euro für eine vegetarische Fajita, und wieso fangen die “Entradas” bei 8,50 Euro an? In ist, wer drin ist, das gilt in der Hipsteria genauso wie in der Schickeria. Erst einmal einen der kreativen Cocktails, der sehr schnell milder stimmt: Das Blitz-Team hat eigens eine Zuckerrohrpresse importiert, um mit dem Saft jetzt wohlschmeckende Daiquiris (10,50 Euro) zu mixen. Eine scharfe Wucht ist auch der Mexican Mule (9,50 Euro) mit Jalapeño, Wodka, Ginger Beer und Limette.

Die Speisen kommen an den Tisch und, milde gestimmt, sind sie ihre Preise wert. Die Sojabarbecuespieße auf Salat mit Grapefruitschnitzen und Ananas-Dressing (16 Euro) sind eine vollwertige Mahlzeit, keine Entrada. Die Fajitas kommen als üppige Portion zum Selberrollen an den Tisch, dazu geriebener Manchegokäse, Guacamole, eine herrlich schokoladige Bohnenmousse. Als Füllung Quinoa mit geschmorten Tomaten und Pilzen im Pfännchen (23 Euro). Vegetarisch-vegane Küche will gekonnt sein, hier kann man sie.

Im Restaurant ist es glücklicherweise erlaubt, Fotos zu machen. Ein Verbot hier würde die Münchner Foodblogger-Gemeinde womöglich kollektiv in Ohnmacht fallen lassen. Ein Verbot wie nur eine Tür weiter. “Wir leben in Zeiten, in denen die meisten von uns stets davon besessen sind, Momente und Erfahrungen festzuhalten, wobei wir alle dadurch genau die besonderen darunter verpassen”, so hatten die Clubbetreiber auf ihrer Facebookseite ihre No-Photo-Policy erläutert. Und der Hype, der Mythos soll wohl auch genährt werden, denn nicht einmal vom leeren Raum sollen Bilder nach außen dringen.

Zwei miteinander verbundene Räume sind es, um genau zu sein. Der erste ist ein betonwandnackter Raum mit einer großen, zentralen Bar, bunte Stühle daran. Durch den gelangt man zum zweiten Raum, zum Herzstück: eine zweite, kleinere Bar, zwei flache Treppenstufen herunter zur Tanzfläche. Dieser Raum ist verschachtelter, wie eine Bienenwabe, die Wände neigen sich zur Decke hin. Wabenartig geformte Holzwände, unterbrochen von Metallstreben, alles in schummeriges Licht getaucht; Scheinwerfer brechen durch den im Raum wabernden Nebel, als würden sie jemanden suchen. Bass ersetzt den Herzschlag.

Für elektronische Musik perfektioniert ist die Anlage, eine, die Experten bejubeln und den tanzenden Laien die Musik hören und spüren lässt, ihn in der Musik aufgehen lässt. Alles tanzt den DJ an, hinter dem eine Reihe gedimmter Leuchten darauf wartet, den, der zu lange hinstarrt, zu blenden, als wolle sie ihm zuzwinkern. In ist, wer drin ist, aber es ist kein Münchner “Sehen-und-gesehen-werden”; wer hier tanzt, liebt diese Art von wummernder, sphärischer Musik und will sich dazu spüren.

Auf der Suche nach den Toiletten findet man sich in einem Foyer wieder, links die Treppe hoch die Damen, rechts die Herren, und fragt sich vielleicht, ob man diese Treppe als Kind heruntergelaufen ist, noch leicht benebelt von den über die Decke ziehenden Sternen und der künstlichen Weite des Alls im Planetarium. War das hier? Verwirrend, all diese Türen, aber die vagen Kindheitserinnerungen verleihen dem Gebäude auf der Museumsinsel eine zweite, mythische Ebene. “Love is the Message”, steht in bunten Buchstaben am Eingang. Davor hat sich eine Schlange gesammelt, jeder möchte den Neuzugang der Clublandschaft sehen. Heute läuft alles in geordneten Bahnen. Der Blitz weiß, wie er einschlagen muss, und er hat ins Herz der Nacht getroffen.